Skandinavien. Allein schon dieser Begriff lässt die Herzen vieler Angler höher schlagen.
Besonders Schweden steht bei den Raubfischanglern hoch im Kurs. Unzählige Seen und Flüsse. Anglerische Freiheit. Keine lähmenden Bestimmungen wie das Verbot zur Nutzung von Booten, Motoren und Echoloten und auch keine Einschränkungen in Sachen Angelmethoden, wie in Deutschland.
Driftfischen, Schleppen, Pelagisch die Fische aus dem Mittelwasser via Echolot aufs Korn nehmen, Nachtangeln. Erlaubt ist, was Spaß macht und fängt.
Doch eins ist im Land der tausend Seen einzigartig. Die Natur!
Grund unseres Besuchs des Team Zanderkant, kurz vor Midsommer, dem längsten Tag des Jahres, war weniger Anglerischer, sondern Produktiver Natur. Wir trafen uns mit einem der führenden Hersteller für Aluboote, die speziell für die raueren Bedürfnisse auf dem Wasser spezialisiert sind. Mit der Firma Scandica.se bauen wir uns ein Aluboot nach unserer Vorstellung und anglerischen Anforderung.
Geangelt wurde auch. Und zwar ließen wir den Musterkahn auf einen der zahlreichen Moorseen um den Ort Ullared zu Wasser. Im entspannten Schweden keine große Sache, da wirklich jeder See eine öffentlich zugängliche Rampe zum Trailern hat. Da können wir uns Deutsche mit unserem lähmenden und auch lächerlichen Verordnungswahn echt eine Scheibe abschneiden!
Das Angeln an ganz neuen Gewässer ist immer eine neue Herausforderung, aber auch ultra spannend. Die anglerische Erfahrung von anderen Revieren auf neue zu übertragen und sich zu freuen, wenn der erstellte Schlachtplan schließlich zündet, gehört für mich und meinen männlichen Spieltrieb immer zu den besonderen Sahnestücken einer Reise.
Neue Reviere bieten auch immer wieder neue Eindrücke. In Schweden warten viele Seen mit einer organe schimmernden Wasserfärbung auf. Das kommt von den bewaldeten Einzugsgebieten. Da Fische sich zwecks Tarnung immer der Umgebung anpassen, waren die Hechte, die wir an den ersten „fischig“ wirkenden Plätzen fingen, atemberaubend dunkel gefärbt. Solche Hechte kenne ich aus Deutschland nicht.
Oft reichte die Zeichnung bis unter den sonst eigentlich schneeweißen Bauch. Einfach wundervoll, welche Facetten die Natur in der Lage ist zustande zu bringen.
Die wärmeliebenden Zander sind in Skandinavien immer eine besondere Herausforderung. Nur wenige Seen bieten den Glaßaugen die benötigten Lebensbedingungen. Oft wachsen sie nur zu mittleren Größen heran. Der Fegen z.B. hat die gewisse Trübung, damit sich die begehrten Fische halten können. Besonders gefreut hat es uns, dass wir auch diese Fischart bei unseren kurzen Bootstestausflug erwischt haben. Auch wenns nur Kleine waren, hatte unsere für dieses Gewässer gewählte Strategie gezündet.
Auch hier waren einige Zander besonders dunkel gefärbt. Das finstere Moorwasser bringt halt auch besondere Zander hervor.
Am Ende waren wir mit unserem produktiven Trip sehr zufrieden. Konnten tolle Fische bestaunen und kommen bald nach Schweden zurück, um unser „Zanderkant-Boot“ abzuholen. Die Feinheiten stehen und werden nun umgesetzt.
Kommentar hinterlassen